Remerscherbierg


 

Luxemburger Wort, 29.12.1998


Moderne Energieproduktionsmethoden vorführen

Energiepark soll Mitte des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden mas - Bedeutende Infrastrukturarbeiten werden derzeit im Südosten des Landes durchgeführt und setzen der ländlichen Idylle im Dreiländereck zwischen Schengen znd Bürmeringen zu. Über die Wiesen und Äcker, wo einst der Sage nach "d'Maus Ketty" lebte, wird sich ab 2002 die Saarautobahn erstrecken und die Saarbrücker mit der Düdelinger Autobahn verbinden. Am "Raederbierg" laufen bereits die Vorbereitungen für den Bau des anderthalb Kilometer langen Tunnel ins Moseltal auf Hochtouren.
Im Zuge der Schnellstraße kündigt sich ein weiteres Großprojekt an, das bei der Bevölkerung jedoch auf wenig Gegenliebe stößt: im Ort genannt "Hittingen" soll auf einem Hektar großen Area1 eine Großtankstelle entstehen, die die Mineralölbedürfnisse der Autobahnbenutzer abdecken soll.

Gesamtkosten von 70 Mio. Franken

Wird die Saarautobahn erst im kommenden Jahrtausend fertiggestellt sein, so soll ein anderes Vorhaben bereits Mitte 1999 betriebsbereit sein: der Energiepark der "Agence de l'énergie", der auf der Anhöhe des "Remerscherbierg" an der "Birenallee" gebaut wird. Die drei Rotorblätter der 94 Meter hohen Mühle, die nunmehr das Landschaftsbild am Rande der Weinberge prägt, drehen bereits seit einigen Tagen im Winterwind. Die Windmühle hat ein Leistungsvermögen von 600 Kilowatt und soll jährlich 850 000 Kilowattstunden Energie erzeugen. Das schlaksige Aggregat wird künftig das Kernstück des Energieparkes bilden, der rund 70 Mio. Franken zu stehen kommt.
Des weiteren wird ein Pavillon gebaut, das einen Ausstellungs- und einen Versammlungsraum beherbergen wird. Die Bauarbeiten sind allerdings infolge des frühzeitigen Wintereinbruchs und der schlechten Wetterbedingungen in
Verzug geraten. Bei der "Agence de l'énergie" wird damit gerechnet, daß im Sommer des kommenden Jahres die ersten Besucher im Energiepark in Empfang genommen werden.

Demonstrationsprojekt

Der Energiepark soll als Demonstrationsprojekt fungieren, wo dem interessierten Besucher die Formen der modernen Energieerzeugung vorgeführt und nahegebracht werden. Der Besucher soll vor Ort einen konkreten Eindruck erhalten, was es mit der Gewinnung von Wind- oder Sonnenenergie auf sich hat.

Der Park wird ebenfalls mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, deren Leistungsvermögen bei fünf Kilowatt liegen und die sowohl thermische als auch elektrische Energie produzieren wird. Im Pavillon wird des weiteren ein Langzeitsolarspeicher installiert. Bei der "Agence de l'énergie" wurde allerdings darauf hingewiesen, daß es nicht vorgesehen sei, den Energiepark in seiner geplanten Form später einmal auszubauen.

Wasserbehälter in der "Birenallee"

In unmittelbarer Nähe zum Energiepark läßt das "Syndicat des eaux du sud-est" (SESE) derzeit einen neuen Wasserbehälter samt Wasserturm mit einem Fassungsvolumen von 2 500 Kubikmeter errichten. Der 35 Meter hohe Wasserturm bildet das Kernstück der Rundumerneuerung des Wasserversorgungsnetzes im Südosten des Landes, die den Bedürfnissen der Gemeinden Bürmeringen, Mondorf, Remerschen und Wellenstein Rechnung trägt. Im Jahre 2002 sollen die Arbeiten beendet sein.

Teddy Jaans


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